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Die vier Phasen der Wechseljahre – was jede Frau wissen sollte
   08/27/2025 16:42:01     Home
Die vier Phasen der Wechseljahre – was jede Frau wissen sollte

Die Wechseljahre sind sicher nicht der Lebensabschnitt, den wir Frauen herbeisehnen, wohl eher der, vor dem sich viele fürchten und Sorgen machen. Aber woher kommt diese Angst? Zum einen handelt es sich immer noch um ein Tabuthema par excellence. Wahrscheinlich, weil wir Frauen spätestens jetzt der Endlichkeit unseres Lebens in die Augen blicken und erkennen: Forever Young war ein Trugschluss! Zum anderen natürlich die große Verunsicherung, wenn plötzlich Veränderungen körperlicher und seelischer Natur auftreten und wir uns selbst nicht wiedererkennen, weil unsere Hormone Samba tanzen. Man mutiert plötzlich zur Mimose, wälzt sich nachts schlaflos im Bett und bekommt Hitzewallungen und Schweißausbrüche wie in einer finnischen Sauna, frei Haus geschenkt. Was viele Frauen nicht wissen, diese berühmtberüchtigte Lebensphase beginnt schon mit ungefähr 35-38 Jahren und endet für viele mit ca. 65 Jahren, aber in einigen Fällen begleiten bestimmte Symptome manche Frauen noch viele Jahre darüber hinaus.

Diese besondere Zeit wurde in vier Phasen unterteilt, wovon die meisten Frauen noch nie gehört haben. Im Folgenden will ich versuchen, etwas Know-how über die Wechselzeit zu vermitteln.

Die vier Phasen der Wechseljahre

Die vier verschiedenen Phasen der Wechseljahre heißen:
Prämenopause, Perimenopause einschließlich Menopause und Postmenopause.

Die Wechselzeit umfasst durchschnittlich einen ungefähren Zeitraum von 5-15 Jahren und ist ein natürlicher Prozess - keine Krankheit, wohlgemerkt. Dabei haben ein Drittel aller Frauen keine nennenswerten Probleme, ein Drittel leichte bis mittelschwere Beschwerden, und das letzte Drittel kann auch unter starken Beschwerden leiden und lange leiden.

Frau in verschiedenen Lebensphasen als Symbol für die vier Phasen der Menopause
 
Prämenopause

So nennt man die erste Phase der Wechselzeit. Sie beginnt ungefähr zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr und kann 8-12 und manchmal auch mehr Jahre dauern. So vielfältig wir Frauen im Aussehen und Charakter sind, so erleben und erleiden wir auch unsere persönliche Wechselzeit ganz individuell.

Ein typisches Kennzeichen dieser Phase sind zunehmende anovulatorische Zyklen, was so viel heißt, dass kein Eisprung stattfindet und somit auch kein Gelbkörper gebildet werden kann. Das bedeutet, dass der Progesteronspiegel phasenweise sinkt. Dadurch kann eine relative Östrogendominanz entstehen, oder besser ausgedrückt, ein Progesteronmangel entstehen.

Mögliche Symptome sind:

  • verstärkte Wassereinlagerungen im gesamten Körper, aber vor allem in den Beinen
  • Brustspannen
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Völlegefühl und Blähungen
  • heftige und/oder verlängerte Menstruationen durch verstärkten Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) Aufbau, da die so genannte Progesteron-Bremse aufgrund des Mangels fehlt.

Perimenopause

Dies ist die Zeit um die „Menopause“ herum, ca. 2 Jahre vor und 2 Jahre nach der Menopause, genaugenommen, die eigentliche Wechselzeit. Der gewohnte Rhythmus im weiblichen Körper geht verloren, und die Hormone tanzen ausgelassen „Samba“. 

Die typischen Anzeichen dafür sind die unregelmäßig werdenden Zyklen. Die Menstruation kann aussetzen und nach einigen Monaten für 1–2-mal wieder zurückkommen. Dies kann sich ein paarmal wiederholen, sogar wenn die Regelblutung über ein Jahr ausbleibt, kann sie noch einmal einsetzen, zum Leidwesen vieler Frauen. Wenn diese Frauen aber wüssten, dass die Regelblutung eine monatliche, kostenlose Detox-Woche ist, würden sie der Monatsblutung eher nachtrauern. Ab diesem Zeitpunkt stellen die Eierstöcke allmählich ihre Funktion ein. Dies führt zu einem unregelmäßigen und sinkenden Östrogenspiegel. Der Androgenspiegel hingegen erhöht sich leicht. Durch den Anstieg der männlichen Hormone kann etwas passieren, was wir Frauen jedoch gar nicht brauchen können. Der sogenannte Damenbart fängt an zu sprießen, und das Kopfhaar fängt an sich zu lichten. Die männlichen Hormone helfen uns Frauen aber auch zusehends in eine nicht gekannte Kraft zu kommen und helfen uns, uns gegen Umstände und Menschen in unserem Leben durchzusetzen, wo wir früher dem Frieden zuliebe geschwiegen haben. Wir wechseln jetzt auch häufig unseren Job, unsere Hobbys und unsere Männer. Sprichwörtlich eine Zeit des „Wechsels“!

Es ist eine Zeit, in der wir eigene Wünsche und Bedürfnissen erkennen und anerkennen dürfen.


Mögliche Symptome sind:

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Schlaflosigkeit
  • seelische Verstimmungen
  • Depression
  • Reizbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Konzentrationsprobleme
  • Watte im Gehirn
  • Vergesslichkeit
  • Herzrasen
  • Herzklopfen
  • Haarausfall
  • Haarwuchs an unerwünschten Stellen
  • Blasenprobleme
  • Blasenentzündungen
  • Haut- und Schleimhauttrockenheit
  • Neurodermitis, mysteriöse Ekzeme
  • Bindehautreizungen
  • Schmerzen beim Sex
  • Keine Lust auf Intimität
  • Brennende Vagina
  • Juckende Vagina

Die Liste könnte man theoretisch noch fortsetzen, mit Symptomen, die Frauen in den Wechseljahren entwickeln, wie z. B. Unverträglichkeiten verschiedenster Art, Nesselsucht oder ganz typisch und häufig: Schilddrüsenprobleme. Viele der aufgezählten Symptome können von einer in die nächste Phase überschwappen.

 
Menopause

So nennt man NUR den Zeitpunkt, oder die Tage der endgültig letzten Menstruation. Sie findet meist zwischen dem 50.-52. Lebensjahr einer Frau statt.

Sollte sich eine Frau allerdings einer Krebsbehandlung unterziehen müssen, oder die Eileiter und/oder die Gebärmutter muss operativ entfernt werden, kommt es zu einer verfrühten Menopause.

 
Postmenopause

So wird die Lebensphase nach der allerletzten Regelblutung genannt. Es kann weiterhin zu den oben genannten Symptomen und emotionaler Labilität kommen. Zudem bilden sich häufig die Brüste zurück, und die Genitalien atrophieren, d.h. sie schrumpfen und schwinden, was nicht gerade erbauend für unser Frau sein ist. Aufgrund der Schleimhautatrophie von Vagina und Vulva und der damit einhergehenden Scheidentrockenheit kommt es nicht nur zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Schlechte Bakterien und pathogene Keime finden einen idealen Nährboden, um allerlei Schaden anzurichten. Dadurch kommt es häufig zu wiederkehrenden Problemen wie starkem Juckreiz, Pilzinfektionen und Entzündungen im Scheidenbereich, in den Harnwegen und in der Blase.

Mit ca. 65 Jahren beginnt das SENIUM.

Die Östrogenproduktion sinkt auf ca. 40% runter. Von diesem Zeitpunkt an übernehmen die Nebennieren und das Fettgewebe die Hormonproduktion. Dabei handelt es sich jedoch um das weniger wirksame Östron.
Der Hormonwechsel ist abgeschlossen und auch die vorhandenen körperlichen und psychischen Symptome werden schwächer, können aber trotzdem noch lange bestehen bleiben.

Jeder Wechseljahrgeschichte ist einzigartig! Meine Wechselzeit ist nicht deine, und deine muss nicht genauso schlimm wie die deiner Mutter sein. Die meisten Frauen haben einige eindeutige Symptome, andere ein paar leichte unspezifische wie Migräne oder Gelenksprobleme, und wieder andere merken rein gar nichts, außer das Ausbleiben der Regelblutung. Es gibt aber auch eine kleine Gruppe, die sehr unter dieser besonderen Zeit des Wandels leiden.

 Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen - es gibt wohl kaum eine Frau, die der Wechselzeit gelassen entgegensieht. Das muss nicht sein. Mit dem fortschrittlichen Wissen von heute können wir sehr viel für unsere Gesundheit und unsere Wohlergehen tun. Jede Frau hat die Chance, sich auch in der zweiten Lebenshälfte vital und sexy zu fühlen.

Autorin: Ruth Niederkofler
Gesundheitstrainerin und Wechseljahrberaterin